Es scheint, dass heutzutage jeder auf einen Computerbildschirm, ein Telefon oder ein anderes digitales Gerät starrt. Und in Zeiten wie diesen, in welcher sich das „Home-Office“ immer mehr in unserem Alltag eingliedert, ist die aktive Bildschirmzeit nicht abnehmend. Die Auswirkungen dieser höheren Bildschirmzeiten beeinträchtigen die Augen und können gar zu einer chronischen Belastung führen. Man spricht hierbei vom sogenannten Computer-Vision-Syndrom (CVS) oder der digitalen Augenbelastung.
Zu den Symptomen des Computer-Vision-Syndroms gehören:
Augenermüdung und -anspannung, trockene Augen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Nacken- und Schulterschmerzen, Augenzucken und rote Augen.
Hier zeigen wir dir 10 einfache Schritte, die du unternehmen kannst, um das Risiko einer digitalen Augenbelastung und anderer häufiger Symptome des Computer Vision Syndroms (CVS) zu verringern:
1. Lasse deine Augen regelmässig untersuchen
Eine umfassende Augenuntersuchung ist jedes Jahr das Beste, was du tun kannst, um chronische Augenbelastungen zu vermeiden. Teile uns oder deinem Augenarzt bei der nächsten Untersuchung unbedingt mit, wie viel Zeit du vor einem Computer oder einem anderen digitalem Gerät am Arbeitsplatz und zu Hause verbringst.
Messe zudem den Abstand von deinen Augen zum Bildschirm und zur Tastatur aus und bringe die Masse zur nächsten Untersuchung mit. Denn die Angaben deines Arbeitsumfeldes berücksichtigen wir bei der Glas- oder Kontaktlinsenwahl.
2. Sorge für die richtige Beleuchtung
Die Belastung der Augen wird oft durch zu helles Licht verursacht. Entweder durch das Sonnenlicht, das durch ein Fenster eindringt, oder durch zu starke Innenbeleuchtung. Wenn du am Computer arbeitest, sollte die Umgebungsbeleuchtung etwa halb so hell sein wie die in den meisten Büros üblich.
Bei starker Aussenhelligkeit kannst du Vorhänge, Jalousien oder Rollos verwenden, um die Einstrahlung nach innen zu reduzieren und das Umgebungslicht so „weicher“ zu machen. Bei Innenbeleuchtung sollte die Helligkeit idealerweise etwas gedimmt sein.
Positioniere deinen Computerbildschirm nach Möglichkeit so, dass sich die Fenster seitlich und nicht vor oder hinter dem Bildschirm befinden.
Viele Computernutzer empfinden es für ihre Augen als eher anstrengend, wenn sie in einem Raum mit grellen Leuchtstoffröhren arbeiten. Stehleuchten, die eine indirekte, „weich-weisse“ LED-Beleuchtung bieten sind deutlich angenehmer.
3. Minimiere Störungen durch Blendung
Blendungen durch Reflexionen von Wänden und polierten Oberflächen sowie Reflexionen auf dem Computerbildschirm können ebenfalls eine erhöhte Augenbelastung begünstigen. Das Anbringen einer Antireflexionsfolie auf dem Bildschirm könnte hier für Abhilfe schaffen. Und falls du deinem Arbeitsraum schon immer mal einen neuen Anstrich verpassen wolltest, empfiehlt sich ein eher dunklerer Farbton mit einem matten Finish.
Für Brillenträger sind Gläser mit einer Antireflexbeschichtung (AR) von grossem Vorteil. Die AR-Beschichtung verringert die Blendung, indem sie die Menge des von der Vorder- und Rückseite Ihrer Brillengläser reflektierten Lichts absorbiert. Wir beraten dich gerne bei der Auswahl der für dich passenden Gläser.
4. Erneuere ggf. deinen Bildschirm
Fall du immer noch mit einem alten röhrenförmigen Monitor (Kathodenstrahlröhre oder CRT) arbeitest, dann wird’s jetzt definitiv Zeit diesen mit einem modernen LED-Flachbildschirm (Leuchtdioden) mit einer antireflektierenden Oberfläche zu ersetzen.
CRT-Bildschirme können ein merkliches „Flimmern“ der Bilder verursachen, was eine Hauptursache für die digitale Augenbelastung ist. Selbst wenn dieses Flimmern nicht wahrnehmbar ist, kann es dennoch zur Überanstrengung und Ermüdung der Augen bei der Arbeit am Computer beitragen.
Beim Kauf eines neuen Flachbildschirm ist darauf zu achten, dass die Auflösung möglichst hoch ist, wobei es nicht unbedingt 5K sein muss. Die Auflösung hängt mit dem „Punktabstand“ der Anzeige zusammen. Im Allgemeinen haben Displays mit einem geringeren Punktabstand schärfere Bilder.
Wähle auch einen relativ grossen Bildschirm, wenn du damit viele Stunden am Tag arbeiten wirst. Eine Bildschirmdiagonale von 20 Zoll ist absolutes Minimum.
5. Passe die Anzeigeeinstellungen deines Computers an
Die Anpassung der Bildschirmeinstellungen deines Computers kann ebenfalls dazu beitragen, die Belastung und Ermüdung der Augen zu verringern. Im Allgemeinen sind die folgenden drei Anpassungen heisse Tipps:
Die Helligkeit: Stelle die Helligkeit des Bildschirms so ein, dass sie ungefähr der Helligkeit von deinem Arbeitsort entspricht. Sieh dir testweise den weissen Hintergrund dieser Webseite an. Wenn es wie eine Lichtquelle aussieht, dann ist es zu hell. Wenn es matt und grau erscheint, dann ist es möglicherweise zu dunkel.
Textgrösse und Kontrast: Passe die Textgrösse und den Kontrast so ein, dass alles komfortabel lesbar ist – insbesondere, wenn du oft lange Texte lesen bzw. verfassen musst. Normalerweise ist schwarzer Druck auf weissem Hintergrund die beste Kombination für den grössten Augenkomfort. Moderne Computer bieten einen sog. „Dark-Mode“, wobei der Hintergrund schwarz und die Schrift weiss wird. Einige Nutzer empfinden das als angenehmer – probier’s mal aus!
Farbtemperatur: Dies ist ein technischer Begriff, der das Spektrum des sichtbaren Lichts beschreibt, das von einem Farbdisplay ausgestrahlt wird. Blaues Licht ist kurzwelliges sichtbares Licht, das mit einer grösseren Augenbelastung verbunden ist als andere Farbtöne, wie z.B. Orange und Rot. Durch die Reduzierung der Farbtemperatur deines Bildschirms wird die Menge an blauem Licht, das von einem Farbdisplay abgestrahlt wird, für einen besseren langfristigen Sehkomfort gesenkt.
6. Blinzel öfters mal
Blinzeln ist ebenfalls etwas einfaches und doch sehr effektives bei der Arbeit am Computer; Blinzeln befeuchtet die Augen, um Trockenheit und Irritationen zu vermeiden.
Wenn man auf einen Bildschirm starrt, blinzelt man weniger oft – nur etwa ein Drittel so häufig wie normalerweise – und viele blinzeln während der Arbeit am Computer laut Studien nur teilweise vollständig bis zum Lidschluss.
Tränen, die das Auge bedecken, verdampfen während langer Nicht-Blinzeln-Phasen schneller, was zu trockenen Augen führen kann. Ausserdem ist die Luft in vielen Büroumgebungen trocken, was die Verdunstungsgeschwindigkeit der Tränen erhöhen kann, wodurch es tendenziell noch schneller zur Austrocknung der Augen kommt.
Wenn du Symptome eines trockenen Auges feststellst, empfehlen wir dir einen Besuch beim Optiker oder deinem Augenarzt. Eine Analyse deines Tränenfilmes ermöglicht uns ein punktuelles Handeln und damit eine effektivere Linderung deiner Trockenheitssymtome.
Um das Risiko trockener Augen bei der Benutzung von Computern zu verringern, kannst du diese Übung ausprobieren: Blinzel alle 20 Minuten 10 Mal, indem du die Augen schliesst – so als ob du einschlafen würdest (sehr langsam). Das wird dir helfen, deine Augen wieder auf natürliche Weise zu befeuchten.
7. Trainiere deine Augen
Eine weitere Ursache für die Überanstrengung der Augen am Computer (Computer-Vision-Syndrom) ist die Ermüdung der Augenmuskeln. Um das Risiko einer Ermüdung deiner Augen durch ständiges Fokussieren auf den Bildschirm zu verringern, solltest du mindestens alle 20 Minuten vom Computer wegblicken und mindestens 20 Sekunden lang ein entferntes Objekt (mindestens 6 Meter) betrachten. Der Blick in die Ferne entspannt die Augenmuskeln im inneren des Auges und kann so einer Übermüdung entgegenwirken.
Eine weitere Übung besteht darin, 10-15 Sekunden lang in die Ferne zu schauen und dann 10-15 Sekunden lang in die Nähe zu schauen. Dann blickt man wieder auf das entfernte Objekt. Mache das 10 Mal. Diese Übung verringert das Risiko, dass sich die Fokussierung deiner Augen nach längerer Arbeit am Computer „verkrampft“ (ein Zustand, der als Akkomodationskrampf bezeichnet wird).
Beide Übungen verringern das Risiko einer Überanstrengung deiner Augen am Computer. Denke auch daran, während der Übungen häufig zu blinzeln, um das Risiko eines computerbedingten trockenen Auges zu verringern.
8. Gönne dir wiederholt Pausen
Um dein Risiko für das Computer-Vision-Syndrom sowie Nacken-, Rücken- und Schulterschmerzen zu verringern, mache während deines Arbeitstages wiederholt Bildschirmpausen (mindestens eine 10-minütige Pause pro Stunde).
Stehe während dieser Pausen auf, bewege dich und strecke die Arme, Beine, Rücken, Nacken und Schultern, um Verspannungen und Muskelermüdung zu verringern.
Idealerweise solltest du auch mindestens einmal am Tag raus an die frische Luft gehen und dich dort bewegen. Das wird die Durchblutung in deinem ganzen Körper (und den in den Augen!) anregen.
9. Verändere deinen Arbeitsplatz
Wenn du zwischen einer gedruckten Seite und deinem Computerbildschirm hin und her schauen musst, lege die geschriebenen Seiten auf einen Kopierständer neben dem Bildschirm.
Beleuchte den Kopierständer richtig. Du könntest eine Schreibtischlampe verwenden, aber achte darauf, dass sie nicht in deine Augen oder direkt auf deinen Computerbildschirm strahlt.
Eine schlechte Körperhaltung trägt ebenfalls zum Computer-Vision-Syndrom bei. Stelle deinen Arbeitsplatz und den Stuhl auf die richtige Höhe ein, damit deine Füsse bequem auf dem Boden ruhen können.
Positioniere deinen Computerbildschirm so, dass er 60 bis 80 Zentimeter von deinen Augen entfernt ist. Die Mitte deines Bildschirms sollte sich etwa 5 bis 10 Grad unter deinen Augen befinden, damit du deinen Kopf und Hals bequem positionieren kannst.
10. Ziehe eine Computerbrille in Betracht
Für den grösstmöglichen Sehkomfort am Computer und als Prophylaxe gegen das Computer-Vision-Syndrom könnte eine Lesebrille mit Blaulichtfilter hilfreich sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn du normalerweise Kontaktlinsen trägst (in manchen Fällen medizinisch nicht anders möglich), welche bei längerer Bildschirmzeit trocken und unbequem werden.
Eine Computerbrille ist auch eine gute Wahl, wenn du Bifokal- oder Gleitsichtgläser trägst, da diese Gläser im Allgemeinen nicht für die Computerdistanz konzipiert sind.
Komm am besten vorbei und lass dich beraten – wir sind für dich da und freuen uns auf dich!